Friedrichshafen

Wie eine Airline Crew

… fühlten wir uns nach der Landung in Friedrichshafen, als uns der Crew Bus auf dem Vorfeld 3 abholte.

 

Das Anfliegen eines Verkehrsflughafens ist immer etwas Besonderes. Alles ist etwas größer und damit ist nicht nur die Landebahn gemeint. Die Lenkung des Flugverkehrs durch einen Fluglotsen, die zugehörige Kommunikation und die An- und Abflugverfahren haben wir auch nicht jeden Tag. Eine gute Gelegenheit unser BZF in dieser Hinsicht zu trainieren. Nach unserem letzten gemeinsamen Ausflug haben wir – Robert und ich (Holger) – uns den Verkehrsflughafen Bodensee-Airport Friedrichshafen ausgesucht. Es ist nebenbei auch der südlichste Verkehrsflughafen Deutschlands. Dazu haben wir einen Besuch im Dornier Museum am Flugplatz ebenfalls eingeplant.

Die Flugvorbereitungen begannen ein paar Tage vorher, da der Flughafen PPR mit einer voraussichtlichen Ankunftszeit verlangt. Das Wetter sagte uns vor unserer Startzeit „D1“ in EDNX voraus. Danach und bis zur geplanten Rückkehr ein „OPEN“ mit ein paar möglichen Schauern für unsere gesamte Flugroute.

Ein paar kleine Wolkenfetzen waren beim Start die letzten Hinweise auf die frühere D1 Einstufung. Die Route verlief über Landsberg nach Sierra 1 von EDNY. Hier haben wir gleich die Flugplanfunktion im G3X ausprobiert, einfach cool. Unterwegs umflogen wir ein paar Wolken, die sich am Gebirgszug Adelegg sammelten. Mit 100 kt IAS ist die Breezer eine schöne Reisemaschine für unseren Tripp.

10 Minuten vor Sierra volle Konzentration: ATIS abhören, Buchstaben merken, Tower anfunken, TMZ Squak einstellen , Einflughöhe und Meldepunkt exakt erreichen, Einflug in die Kontrollzone – und natürlich nach anderen Fliegern inkl. Luftschiffe Ausschau halten.

„Kommen Sie aus einem Schengenstaat“ war die erste Frage, als wir nach dem Abstellen der Maschine in den wartenden Crew Bus für den Transfer zum Terminal eingestiegen sind. Sehr international, das ist eben ein Flughafen. Abholung per Bus und den auch noch für uns alleine, das haben wir auch nicht alle Tage. Wir freuten uns einfach über den tollen Service.
Wir passierten die leere Gepäckaufnahme und betraten den Terminalbereich. Unser Flug war trotz PPR Anmeldung nicht auf der großen Anzeige der Ankünfte zu finden.

 

Die Zeit im Museum verging sehr schnell. Die Zeitgeschichte rund um Dornier und der Aufbruch ins Zeitalter der Fliegerei sind sehenswert. Ich habe aber auch hier nicht erfahren, warum die Piloten immer in einem offenen Cockpit sitzen mussten. Allerdings gibt es ja auch heute noch Anhänger dieser Bauweise J. Die Besucherzahl war übersichtlich. Das kam uns bei den zugänglichen Exponaten sehr entgegen. Noch ein kurzer Blick auf den Kartentisch in der Breguet Atlantic, auch BR 1150, und schon ging es wieder zurück. Routiniert nahmen wir bei der Sicherheitskontrolle den Crew Eingang. Meine Lizenz und mein Ausweis ersetzten die fehlende Bordkarte. Auch für uns gilt das volle Programm: Röntgen des Handgepäcks (mehr ging in der Breezer nicht), Gürtel und Handy in die Kiste, und Metalldetektor zum Abschluss.

Kurz mal ein Regenschauer umflogen, was bei 3 Grad Außentemperatur keine schlechte Idee ist, und Oberschleißheim hatte uns nach einer guten Stunde Flugzeit wieder.
Ein schöner Ausflug im Doppelpack: Verkehrsflughafen und Museum mit unserer neuen Breezer. Ein tolles Erlebnis für 26 Euro Flughafengebühren. Bodensee-Airport Friedrichshafen ist für uns eine klare Empfehlung wert.