Wir nehmen Abschied von Josef Hintermaier

Ein Nachruf von Johannes Nießlbeck:

Wieder ist einer gegangen, den wir vermissen werden. Josef Hintermaier, Urgestein
und Ehrenmitglied des Aero Club München, Vereinsvorstand über lange Jahre
hinweg, Fluglehrer seit ewigen Zeiten und unvergessen in all seinen Aktivitäten für
den Aero Club und das waren nicht wenige, ist am letzten Donnerstag, den 24.10.2019 im
90. Lebensjahr verstorben.
Als ich 1973 zum Aero Club kam, war die "Blütezeit" vom Sepp eigentlich schon
vorbei. Ich habe ihn nur noch als Fluglehrer kennengelernt, das aber nicht zu knapp.
Seine robuste Art, die Ruderwirkungen des Doppel-Raabs zu demonstrieren werde
ich nicht vergessen. Ich habe seine Schulung sehr genossen, war ich doch bei
meiner Ausbildung zum Fluglotsen bei der Bundeswehr durch eine harte Schule
gegangen, die der vom Sepp sehr ähnlich war.
Mit der Firma Scheibe Flugzeugbau, war er immer eng verbunden, viele von Scheibe
gebaute Serienflieger hat er eingeflogen, bevor sie dann ausgeliefert wurden und
auch im Verein war er ein steter Befürworter von Flugzeugen dieses Herstellers, die
SF 27, zwei Spatzen oder der A-Falke, der später durch den Tandemfalken D-KHOO
ersetzt wurde, bildeten bis Anfang der 70er Jahre das Grundgerüst des
Flugzeugparks im Aero Club.
Man kann ohne zu übertreiben sagen, dass es den Aero Club München und seine
Geschichte ohne sein Engagement nicht gegeben hätte. Als Vorsitzender führte er
den Verein über lange Jahre, nach dem Umzug von der Fröttmaninger Heide nach
Lange Haken bei Freising hat er sich um den Bau der Hallen auf dem neuen
Fluggelände gekümmert.
Als Fluglehrer vom Dienst führte er zu seiner Zeit ein strenges Regiment. Wenn es
am Start nicht so lief, wie von ihm erwartet, konnte man seine Stimme durchaus noch
am entfernten Ende des Platzes deutlich hören. Auch als er sich vom aktiven Fliegen
zurückgezogen hatte, ließ er sich noch oft am Flugplatz in Greiling sehen.
Fliegen war nicht Sepps einzige Leidenschaft, neben seiner Begeisterung für das
Bergsteigen, fuhr er beinahe genauso gerne auf seiner urwüchsigen BMW über
Stock und Stein, nahm auf dem Weg von Holzkirchen zum Greilinger Flugplatz gerne
die Abkürzung über die Wiesen und Felder am Nordende des Platzes.
Nun hat unser Fliegerkamerad uns verlassen, er ruhe in Frieden, wir werden ihn nicht
vergessen.
Die Bestattung findet am Montag, den 04. November 2019 um 12:45 Uhr auf dem
Friedhof am Perlacher Forst statt. Wer ihm das letzte Geleit geben möchte, wird von
der Familie gerne gesehen.

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