Budweis

„Schöne Reisen, tolle Flugerlebnisse und allzeit gute Landungen“ – das waren einige der guten Wünsche, die unser Breezer bei seiner Fliegertaufe erhalten hat. So machten sich
Robert und ich (Holger) gleich ans Werk, die guten Wünsche in die Tat umzusetzen. Als reisefreudiges Team wollten wir mal richtig ins Ausland, also nicht nur Österreich. So hat
es Budweis LKCS in unsere Flugplanung geschafft. Bei gutem Wetter und Föhn an den Alpen ging es Richtung Osten. Der Flug ist von der Navigation eher unspektakulär, wenn man die vielen Beschränkungsgebiete auf der tschechischen Seite südlich umfliegt. Aber hier ist Praha Information sehr hilfsbereit, wenn es um den Status von Fluggebieten mit temporären
Beschränkungen geht.

Nach einer gewissen Zeit kamen Robert und ich zur gleichen Erkenntnis, dass wir soweit östlich noch nicht geflogen sind. Es kam auch das Gefühl eines Langstreckenfluges auf,
nachdem ich dreimal an FIS Dienste weitergereicht wurde: Langen Information (Südbereich)-> Langen Information (nördlich angrenzend) -> Wien Information -> Praha Information. Im Ausland galt schon ab AT dann wieder der Standard VFR Sqawk 7000. Landschaftlich hat uns die Donau beeindruckt. Hier hat der Fluss ein ganz anderes Aussehen,
als ich es von bei meinen Flügen nordwestlich von unserem Heimatplatz kenne. Das Flussbett hat sich tief und breit in die Landschaft eingegraben. Steile Flanken säumen den
Flussweg. Rechter Hand war dann die „Schlögener Schlinge“ in Oberösterreich zu sehen. Dieser größte Zwangsmäander Europas lässt sich aus der Luft nicht übersehen und ist eine
schöne Formgebung der Natur. Schifffahrtstechnisch bestimmt nicht einfach. Ebenfalls nicht einfach ist die Aussprache der tschechischen Namen von Bodenreferenzen bei der Positionsmeldung. Wie gut, dass Entfernung und Richtung zu einer ICAO Kennung meistens reichen.

Die südbömische Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Der große Lipno Stausee fügt sich schön in den Böhmerwald ein. Wir konnten viele Segelboote aus der Luft erkennen, die sich
malerisch auf dem See verteilten. Nun war es Zeit für die Landung auf dem ehemaligen Miltärflugplatz, „Budějovice Radio“ wir kommen. Eine 2.5 km lange Runway, PAPI, breite Taxiways, ein großes Vorfeld und ein neues Terminalgebäude sollen mal neue Kundschaft anziehen. Insbesondere günstige Chartergesellschaften mit kompakten Flugzeugen wie A320 oder Boeing 737 sind das Zielspektrum. Noch ist das aber nicht möglich und so werde ich vom Marshaller als bisher einziges Flugzeug am Platz in meine Parkposition auf dem Vorfeld dirigiert. Ramp Agent Martina begrüßt uns freundlich und hilft uns auch ein Taxi für die Fahrt nach Budweis zu bekommen. Toller Service, sie spricht aber auch einfach besser tschechisch wie wir (nämlich gar nicht).

Es dauert keine 10 Minuten und wir stehen im Stadtzentrum der schönen südböhmischen Stadt. Wir steigen auf den schwarzen Turm und genießen den herrlichen Ausblick an diesem
sonnigen Sonntag. Wir schlendern durch die alten Gassen zur Moldau. An den Nebenarmen reihen sich schöne Gaststätten und Kaffeehäuser aneinander. Allerdings sind die meisten
diesen Sonntag geschlossen. Als Mitbringsel finden zwei Flaschen Budweis den Weg in meinen Rucksack, für jeden von
uns eine.

Die Freundlichkeit, der tolle Service, die Nähe zur Stadt und alles zu erschwinglichen Preisen– wir waren begeistert. Budweis, wir kommen gerne wieder.